Erkennungszeichen 1

Inhalt

Essstörungen erkennen: Warnzeichen und Hilfestellungen

Essstörungen sind komplexe psychische Störungen, die durch anhaltende Probleme im Essverhalten und eine verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers gekennzeichnet sind. Sie können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die frühzeitige Erkennung der Warnzeichen von Essstörungen ist entscheidend, um Betroffenen rechtzeitig Hilfe zu bieten und den Weg zur Genesung zu ebnen. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Erkennungszeichen von Essstörungen wie Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Binge-Eating-Störung beleuchten und darauf eingehen, wie man Unterstützung finden kann.

Anorexia Nervosa

Anorexia nervosa ist durch extremen Gewichtsverlust und die Angst vor Gewichtszunahme gekennzeichnet, selbst wenn die Person untergewichtig ist. Betroffene nehmen oft eine sehr restriktive Haltung gegenüber Nahrung und Kalorienaufnahme ein.

Erkennungszeichen:

  • Signifikanter Gewichtsverlust ohne medizinische Ursache
  • Besessenheit mit Kalorien, Fettgehalten und Nahrungsmittelbestandteilen
  • Ständige Angst vor Gewichtszunahme, selbst bei Untergewicht
  • Vermeidung von Mahlzeiten oder bestimmten Lebensmitteln
  • Übermäßige körperliche Aktivität
  • Rückzug aus sozialen Aktivitäten, besonders solchen, die mit Essen verbunden sind

Bulimia Nervosa

Bulimia nervosa ist durch wiederkehrende Episoden von Essanfällen gekennzeichnet, gefolgt von Verhaltensweisen, um eine Gewichtszunahme zu verhindern, wie Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln oder übermäßige Bewegung.

Erkennungszeichen:

  • Wiederkehrende Episoden von Essanfällen, bei denen große Mengen an Nahrung in kurzer Zeit konsumiert werden
  • Gefühl des Kontrollverlusts während der Essanfälle
  • Regelmäßiges Erbrechen, Fasten, übermäßige Bewegung oder Missbrauch von Abführmitteln nach dem Essen
  • Starke Beschäftigung mit dem eigenen Körpergewicht und der Figur
  • Schwankungen im Körpergewicht

Binge-Eating-Störung

Die Binge-Eating-Störung ähnelt Bulimia nervosa, mit dem Unterschied, dass Betroffene nach den Essanfällen keine regelmäßigen kompensatorischen Verhaltensweisen wie Erbrechen anwenden.

Erkennungszeichen:

  • Häufige Episoden von unkontrolliertem, exzessivem Essen
  • Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl
  • Essen in Abwesenheit von Hunger oder Essen in Einsamkeit aus Scham
  • Gefühle von Ekel, Depression oder Schuld nach dem Überessen

Unterstützung und Behandlung

Die Erkennung dieser Warnzeichen ist der erste Schritt, um Hilfe zu suchen oder anzubieten. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Anzeichen einer Essstörung zeigt, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Therapieformen wie die kognitive Verhaltenstherapie haben sich als wirksam erwiesen, und in manchen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung angezeigt sein. Die Unterstützung durch Familie und Freunde spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur Genesung.

Zusammenfassung

Essstörungen sind ernsthafte Erkrankungen, die jeden betreffen können. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung ist entscheidend für die Genesung. Durch das Bewusstsein für die Warnzeichen und das Angebot von Unterstützung können wir dazu beitragen, den Betroffenen zu helfen, ihre Essstörung zu überwinden und den Weg zu einem gesünderen und erfüllteren Leben zu finden.

Häufige weitere Fragen

Sind bestimmte Verhaltensweisen wie das ständige Zählen von Kalorien, die Vermeidung von Mahlzeiten oder sozialen Ereignissen, die mit Essen verbunden sind, erkennbar, könnte dies auf eine Essstörung hinweisen.

Das wichtigste ist, einfühlsam und nicht wertend zu sein. Ermutige die Person, professionelle Hilfe zu suchen und biete deine Unterstützung an, zum Beispiel indem du anbietest, sie zu Beratungsgesprächen zu begleiten.

Die Familie kann eine unterstützende Rolle spielen, indem sie ein offenes und verständnisvolles Umfeld schafft und aktiv an der Therapie teilnimmt, wenn dies von den Behandelnden empfohlen wird.

Ja, Essstörungen betreffen Menschen aller Geschlechter. Die Symptome und Herausforderungen können ähnlich sein, jedoch kann es Unterschiede in den Auslösern und im Umgang mit der Störung geben.

Ohne Behandlung können Essstörungen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Knochenschwund und in schweren Fällen sogar lebensbedrohliche Zustände.

Obwohl es Überschneidungen gibt, wie kognitive Verhaltenstherapie für alle drei Störungen, können spezifische Behandlungen wie Medikamente oder Ernährungsberatung je nach Störung variieren.

Ein gesundes Umfeld, das positive Körperbilder fördert und unrealistische Schönheitsstandards hinterfragt, kann präventiv wirken. Auch Aufklärung über gesunde Ernährung und Selbstwertgefühl ist wichtig.

Rückfälle sind Teil des Genesungsprozesses. Es ist wichtig, sie als Teil der Reise zu verstehen und nicht als Scheitern. Professionelle Hilfe kann dabei unterstützen, Rückfälle zu managen und aus ihnen zu lernen.

Während Selbsthilfe ein Teil des Genesungsprozesses sein kann, ist professionelle Unterstützung oft entscheidend, um die zugrunde liegenden psychischen Probleme zu adressieren und langfristig erfolgreich zu sein.

Es gibt zahlreiche Organisationen und Online-Ressourcen, die Informationen und Unterstützung für Betroffene und Angehörige anbieten. Eine gute Anlaufstelle können Hausärzte sein, die eine Überweisung zu spezialisierten Therapeuten oder Kliniken vermitteln können.

Size Zero: Essstörungen verstehen, erkennen und behandeln (Beck Paperback) Taschenbuch – 28. August 2018
16,95 EUR* (*Affiliate-Link, Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm. Alle Preise sind Angaben des jeweiligen Anbieters inklusive Umsatzsteuer, zzgl. Versand. Alle Angaben ohne Gewähr. Die Preise und Versandkosten können sich seit der letzten Aktualisierung beim Anbieter verändert haben. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. D.h. bei einer Bestellung bleibt für Dich der Preis gleich und ich erhalte eine Werbekostenerstattung.)
Hilf auch Du mit! Poste diesen Selbstlernkurs um den Bekanntheitsgrad zu steigern.
Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
Pinterest
Reddit
VK
OK
Tumblr
Digg
Skype
StumbleUpon
Mix
Telegram
Pocket
XING
X
Threads

Lese und Nutze weitere Ressourcen zum Thema Gesundheit: